27.09.2021 - TalentTage Ruhr Tag 6

Zivilcourage zeigen, Film- und Sound studieren oder Fleckiflitzer bauen: Ein Einblick in den sechsten Tag der TalentTage Ruhr

Rückblick ins Wochenende

Unter dem Motto „Erziehen, Bilden, Begleiten“ trafen sich 30 Eltern und pädagogische Fachkräfte am Samstag, den 25.09. digital zur Elternuniversität Castrop-Rauxel. Pädagoge Dr. Udo Baer hielt einen eindringlichen Vortrag über (Lern-)Druck gegenüber Kindern, Kontrolle und Kontrollverlust während Corona und diagnostizierte, dass die Pandemie wenig gänzlich Neues bei Jugendlichen hervorgebracht hat, sondern vieles verstärkt wurde, was bereits vorlag. Dabei zeigte er beispielhaft einzelne Bildungsbiographien von Jugendlichen auf. Abschließend gab er den TeilnehmerInnen sieben Tipps zum Umgang mit Corona für Kinder auf den Weg. In den kommenden Tagen können sich alle Interessierten in das digitale Padlet (https://padlet.com/monika_naroska/gnzyafuyid1fw3tk) der Elternuniversität einwählen, um zahlreiche Informationen rund um (frühkindliche) Erziehung, Familie, Talentförderung und Ausbildungssuche zu erhalten.

"muTiger" sein für mehr Zivilcourage

Zivilcourage ist und bleibt ein Thema. Auch - oder insbesondere - in Corona-Zeiten.

Die muTiger-Stiftung setzt sich deshalb schon seit 10 Jahren dafür ein, Zivilcourage im Alltag zu leben. Insgesamt 12 Auszubildende von Westnetz GmbH setzten sich dazu mit praktischen Situationen auseinander, wie sie jeden Tag passieren können. Sei es der Streit im Fußballstadion oder die Pöbelei in der Straßenbahn – handeln, statt wegsehen ist das Motto.

Insgesamt vier Stunden lang übten die jungen Erwachsenen, sich in bedrohlichen Situationen richtig zu verhalten, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. So lernten die Teilnehmenden im Rahmen der TalentTage Ruhr, was Zivilcourage bedeutet und wie man z.B. mit Rassismus oder häusliche Gewalt umgeht.

"Film und Sound" - der Studiengang an der FH Dortmund

Filme und Serien kennt jeder! Doch wie entstehen sie?

Dmytro Zabarylo, Studyscout von der FH Dortmund lieferte die Antworten. SchülerInnen, die sich für den Studiengang „Film und Sound“ interessierten, erhielten einen spannenden Einblick, wie Geschichten aufgebaut werden. In den meisten Fällen tritt der Held oder die Heldin eine Reise an, auf der Gefahren lauern, die dann bis zum Ziel überwunden werden. Egal ob Star Wars oder Matrix – fast alle Filme folgen dieser Struktur.

Genau so spannend war auch die Lebensgeschichte von Dmytro Zabarylo. Er kommt aus der Ukraine und hatte bereits zwei Studiengänge in seiner Heimat abgeschlossen. Nachdem er in Deutschland in nur zwei Jahren die Sprache gelernt hatte, fand er ein neues Zuhause in Dortmund.

Fleckiflitzer-Wettbewerb

Das zdi-Netzwerk des Kreises Unna und die TalentMetropole Ruhr veranstalten in diesem Jahr einen ganz besonderen Wettbewerb für junge Talente: Zehn Grundschulen aus dem Kreis erhalten die Möglichkeit, einen Fleckiflitzer (ein batterie-betriebenes Räderfahrzeug) zu bauen und dabei ihre Techniktalente von morgen zu entdecken. Als Preise winken unter anderem eigene Werkzeugkisten, um Technikprojekte zukünftig komplett eigenständig durchführen zu können.

Heute erprobten 22 Drittklässler aus Schwerte den Umgang mit Werkzeugen wie Säge und Hammer. In den kommenden Tagen werden sie die Grundlagen zum Stromkreislauf und zur Getriebemechanik erlernen. Am 21. Januar folgt dann das große Finale in Unna: das Fleckiflitzer-Rennen aller zehn Grundschulen und die SiegerInnen-Ehrung.

Städtische Realschule Stadtmitte Mülheim zu Besuch im Friedensdorf International

Im Friedensdorf in Oberhausen leben Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten, die in ihrer Heimat nicht behandelt werden können. Durch hochgegangene Tretminen, Feuer oder ätzende Säuren haben sie sich innerlich oder äußerlich so stark verletzt, dass sie dringend versorgt werden müssen. Für einen Arztbesuch fehlt ihren Eltern das Geld. Das Team von Friedensdorf International besucht die Kinder in ihren Heimatländern, schaut sich gemeinsam mit Partnerorganisationen vor Ort die Verletzungen an und ermöglicht es PatientInnen, in Deutschland operiert und gesund gepflegt zu werden. Unter normalen Umständen leben im Friedendorf in Oberhausen ca. 150 junge PatientInnen aus der ganzen Welt. „Wisst ihr, woher wir sie einfliegen?“, fragt Jonas Bellingröhr vom Friedensdorf die Klasse der Städtische Realschule Stadtmitte Mülheim. „Aus Afghanistan zum Beispiel“, weiß einer der Schüler. Gemeinsam schauen sie sich ein Plakat an, auf dem alle Einsatzgebiete aufgezeigt sind. „Kommen sie immer allein hier her?“, fragt ein anderer Schüler. „Ja, das bedeutet für uns eine große Verantwortung. Eltern vertrauen uns ihre Kinder für ein halbes Jahr an, und das, obwohl viele von ihnen noch nie etwas von Deutschland gehört haben“, sagt Jonas Bellingröhr. Wenn sie im Friedensdorf ankommen, werden sie medizinisch behandelt. „Wir arbeiten mit Krankenhäusern in ganz Deutschland zusammen.“ Was die Kinder in Deutschland erleben, ist für sie oft nicht begreifbar. „Sauberes Wasser, mit dem der Boden geputzt wird?“ Für PatientInnen, in deren Heimat es eine absolute Wasserknappheit gibt, ist so etwas unverständlich. „Die Kinder zeigen uns auf, dass viele Sachen nicht selbstverständlich sind“, sagt Jonas Bellingröhr. Und dann verrät er aber noch, was für alle das Schönste beim Friedensdorf ist: das Abschiedsfest. Denn dann wissen die kleinen PatientInnen, dass sie wieder nach Hause können – zu ihren Familien. Die medikamentöse Behandlung wird nach dem Aufenthalt im Friedensdorf weiter sichergestellt.

Erlebnistour im Grünen

Spannende Naturrätsel, sportliche Herausforderungen, beeindruckende Sinneserfahrungen und ganz viel Teamwork: Da war für jeden was dabei!

Die Erstklässler der Mülheimer Hölterschule erlebten ein buntes Programm auf dem Gelände der Junior-Uni Ruhr. Dabei lernten sie verschiedene Insekten- und Pflanzenarten kennen, traten im Kastanien-Wettrennen gegeneinander an und bastelten mit Blättern und Blüten kleine Kunstwerke, die zukünftig das Klassenzimmer schmücken werden.

Stark für die Umwelt mit Eichhörnchen Fridolin - Lesung von Birgit Ebbert aus „Ein Jahr mit Fridolin“

Birgit Ebbert, Autorin und heute auch Vorleserin, hat einen ganz besonderen Gast mit in die Kita St. Suitbert in Essen mitgebracht: Fridolin, das Eichhörnchen. Denn er ist die Hauptfigur im Erzähltheater „Ein Jahr mit Fridolin“: Das süße Tierchen findet im Frühling neben bunten Blumen auch bunte Ostereier, im Sommer gerät es in einen Bienenschwarm und im Winter findet er im Schnee einen Papierdrachen, der wohl im Herbst weggeflogen sein muss. Ganz schön spannend, finden die Kinder.

Genau wie ihre eigenen Geschichten über Tiere. Sie haben schon Eichhörnchen im Wald getroffen, oder einen Frosch als Haustier – sogar „einen ganz großen!“

Dann dürfen die Kinder Fridolin auch noch etwas helfen: Sie basteln bunte Papiertüten, in denen sie später Nüsse, Eicheln oder Kastanien sammeln können - denn diese Kost suchen Fridolin und seine Eichhörnchenfreunde gerade, um sich auf den Winter vorzubereiten. Und eine gebastelte Kastanie von Frau Ebbert gibt es zum Abschluss als Geschenk noch dazu.

Ich – Nur NOCH besser! – Jugendliche Selbstbilder

13 SchülerInnen der Heinrich-Bußmann-Hauptschule aus Lünen wurden heute in der Jugendkunstschule in Unna ganz kreativ: Auf Leinwänden stellten sie sich selbst mit Acrylfarbe dar. Bevor es aber ans Malen ging, haben sich die SchülerInnen zunächst mit sich selbst beschäftigt: Wo liegen meine Stärken? Was zeichnet mich aus? Was für Fähigkeiten hätte ich, wenn alles möglich wäre? Diese Fragen zu beantworten, fällt gar nicht so leicht. Doch sie sind die Basis für das, was nun folgt.

 „Es geht nun nicht um die perfekte Zeichnung“, gibt die Dozentin Frau Weber-Seyser an die SchülerInnen weiter, „malt einfach drauflos“. Und mit ihrer Unterstützung malen und zeichnen die SchülerInnen, mischen Farben und verschönern ihre Portraits immer weiter. Selmas Bild ist ganz bunt. „Ich bin selbst ganz fröhlich und lache sehr viel“, erklärt sie ihr farbenfrohes Selbstbild und bekommt von allen Seiten Bestätigung. Frau Alic, die pädagogische Fachkraft an der Schule ist, lernt ihre SchülerInnen heute noch einmal von einer ganz neuen Seite kennen und ist begeistert: „Viele haben hier heute entdeckt, dass sie doch malen können und wollen jetzt am liebsten KünstlerIn werden“. Und auch Frau Weber-Seysen hat nur lobende Worte: „Ich bin sehr beeindruckt. Die SchülerInnen waren unglaublich kreativ“.

Erfolgreich präsentieren: So geht's!

„Nur wer selbst brennt, kann Feuer in anderen entfachen“ ist das Lieblingszitat von Kommunikationstrainer Jonas Leimann.

Denn es sagt aus, mit welcher inneren Einstellung eine Präsentation erfolgreich wird. In der Veranstaltung "Die Präsentation - Die Magie der Begeisterung" vom Talentscouting Ruhr Universität Bochum erklärt er den teilnehmenden SchülerInnen, wie ihre Körperhaltung wirkt, welche Vorbereitungen ein sicheres Gefühl vermitteln und warum Einstieg und Schluss einer Präsentation besonders wichtig sind.

Dazu gab er noch hilfreiche Tipps, z.B. dass Bildhafte Sprache den Zuhörer am besten mitnimmt und ein roter Faden mit Spannung bis in die letzte Sekunde das Publikum ans Thema fesselt.


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