1.000€ für euer Projekt!

An vielen Schulen oder Kitas gibt es Vorhaben, die nur darauf warten, umgesetzt zu werden oder Ideen, die in der Schublade schlummern. Doch oft fehlt einfach das Budget, um aktiv zu werden. Im Rahmen der TalentTage Ruhr haben wir  deshalb 2023 erneut 10 solcher Projekte ausgewählt, die wir mit jeweils 1.000 Euro unterstützen. Durch die Projekte bekommen Schüler:innen die Möglichkeit, ihre Talente zu entdecken und ihre Stärken zu fördern und auszubauen. 

 

Wir gratulieren den Sieger:innen des 1.000€-Projektes 2023:

Berufe live kennenlernen und ausprobieren

Europaschule in Kamp-Lintfort

 

Die Schüler:innen des 7. Jahrgangs der Europaschule in Kamp-Lintfort erkunden im Unterrichtsfach „Arbeitslehre“ Berufe aus dem handwirtschaftlichen und naturwissenschaftlichen Bereich. Im Rahmen des 1.000€-Projektes unternehmen sie Exkursionen, sammeln praktische Erfahrungen und setzen sich erstmals im schulischen Kontext mit beruflichen Zukunftsperspektiven auseinander. „Wir wollten einfach Realitätsnähe schaffen“, erzählt Sarah Lindemann, Lehrerin für Arbeitslehre und betont, dass durch das Projekt der Zusammenhang zwischen Unterricht und Arbeitswelt geschaffen werde. Die Schüler:innen lernen beispielsweise einen landwirtschaftlichen Betrieb und das Bäckerhandwerk kennen und führen u.a. eine Betriebsbesichtigung einer großen Backstube durch. Dabei werden ihnen die Berufe rund um den Betrieb vorgestellt, vom Konditor über die Fachlageristin bis hin zu Mechatroniker:innen und Berufskraftfahrer:innen. Bei einem Besuch auf dem Milchhof Tenwinkelshof in Neukirchen-Vlyn übten sie melken, fütterten Kühe und produzierten ihre eigene Butter. Durch die praktischen Erfahrungen setzen sich die Schüler:innen mit ihren individuellen Stärken auseinander und fördern ihre Selbstwahrnehmung.

Ein Klimaspiel als App programmieren

Fasia-Jansen-Gesamtschule in Oberhausen

Die Herausforderungen des Klimawandels auf anschauliche und spielerische Weise vermitteln? Das geht! Und zwar mit dem Klimaspiel, das die Klimahelden-AG der Fasia-Jansen-Gesamtschule in Oberhausen programmiert. Die Klimahelden-AG besteht aus 11 engagierten Schüler:innen, die sich gemeinsam u.a. mit den Herausforderungen des Klimawandels lösungsorientiert auseinandersetzen.
Unter der Anleitung von Jennifer Bellebaum, einer Erdkundelehrerin an der Fasia-Jansen-Gesamtschule, setzen sie ihre Ideen in die Tat um. Ihr Projekt konzentriert sich darauf, eine Klima-App zu entwickeln, die es den Nutzer:innen ermöglicht, klimabewusste Entscheidungen zu treffen und dabei die drei Nachhaltigkeitskategorien ÖkologieSoziales und Ökonomie zu berücksichtigen. Die Klima-App, die mithilfe der Programmiersprache "Scratch" erstellt wird, soll die User dazu ermutigen, umweltfreundliche Entscheidungen zu treffen und dabei Plus- oder Minuspunkte in den genannten Kategorien zu sammeln. Die App soll nicht nur informativ sein, sondern auch spielerische Elemente enthalten, um die Motivation zur aktiven Teilnahme zu steigern. Die Schüler:innen sehen ihre Initiative als persönliche Verpflichtung und als Beitrag zur Gemeinschaft.

Durch die Förderung der TalentTage Ruhr kann die AG ihre innovative Klima-App weiterentwickeln und in der Schule sowie der lokalen Öffentlichkeit anbieten.  So tragen die TalentTage Ruhr dazu bei, junge Menschen zu motivieren und zu unterstützen, konkrete Maßnahmen für eine nachhaltigere Zukunft zu ergreifen.

Plottern von klimaneutraler, ökologischer und fairer Kleidung

Gertrud-Bäumer Realschule in Gelsenkirchen

 

Kleidung fair und ökologisch herstellen – das lernen die Schüler:innen der „Plotter-AG“ der Getrud-Bäumer-Realschule in Gelsenkirchen unter Anleitung von Lehrer Jens Lübbers. Die AG ist ihm Rahmen unseres 1.000€-Projektes entstanden und ermöglicht es Schüler:innen mit und ohne Förderbedarf, sich mit den Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Gemeinsam hat die AG ein Schullogo nach eigenen Entwürfen entwickelt, das sowohl auf Bekleidungsstücke als auch auf Sportbeutel und Tassen gedruckt werden kann. Diese sollen anschließend im eigenen Online-Shop verkauft werden. „Wir wollen eine höhere Identifikation mit der Schule schaffen“, erläutert Lübbers, denn die Schüler:innen treffen selbst die Entscheidungen über Design, Farbe und Platzierung des Logos und nehmen so aktiv am Gestaltungsprozess teil. Im Projekt lernen die Schüler.innen den gesamten Herstellungsprozess kennen – von der Suche eines fairen Betriebs über den Entwurf der Kleidungsstücke bis hin zur Produktion an der Plottermaschine.  

Sporthelfer:innen-Ausbildung

Gesamtschule Nord in Essen

 

Die Gesamtschule Nord hat sich zum Ziel gesetzt, das ehrenamtliche Engagement der Schülerschaft zu stärken, um somit das Selbstbewusstsein, die Sozialkompetenzen und die Übernahme von Verantwortung zu fördern. Im Rahmen des 1.000€-Projektes durchläuft der der 8. Jahrgang in diesem Schuljahr erstmalig die Ausbildung zum/r Sporthelfer:in. Im Anschluss sollen die Schüler:innen selbstständig Bewegungsangebote organisieren – vom Pausensport bis hin zum Wettbewerb – und das sowohl in der eigenen Schulgemeinschaft als auch in benachbarten Grundschulen und Kindertagesstätten. 17 Schüler:innen möchten die Bescheinigung erwerben und erhalten von Sportlehrer Christian Stenzel und seinem Kollegen Andreas Warwel das notwendige Know-How. Der Sporthelferausweis ist die Vorstufe zum Übungsleiterschein und befasst sich neben der Bewegungspraxis mit der Gestaltung von Kennenlernspielen und der zielgruppengerechten Planung von Angeboten. Auch Sherin, 13 Jahre alt, nutzt das Angebot: „Mir gefällt daran, dass ich Leuten helfen kann. Ich kann mir vorstellen, auf Sportfesten zu unterstützen.“

Erlernen von Feuerkompetenzen

Hans-Christian-Andersen-Schule in Castrop-Rauxel

 

Im Rahmen der TalentTage Ruhr vermittelt die Hans-Christian-Andersen-Schule den Schüler:innen der 4. Klasse gemeinsam mit dem Verein Feuerpädagogik e.V. Dortmund wertvolles Wissen über Feuer. Ein ganzer Schultag wird im Zeichen des Elements stehen. Unter der Anleitung erfahrender Feuerpädagog:innen lernen die Schüler:innen den Umgang mit Feuer kennen: Sie erproben Fakirkünste und bereiten eine gemeinsame Choreografie vor. Dabei lernen die 4.Klässler:innen Verantwortung füreinander zu übernehmen und miteinander zu kooperieren, sie stärken das Gemeinschaftsgefühl und das eigne Selbstvertrauen, erfahren und erweitern ihre Grenzen und entwickeln Mut. Im Anschluss an den Aktionstag reflektieren und dokumentieren die Schüler:innen ihre Erfahrungen.

WIR MÜSSEN REDEN!

Maria Wächtler Gymnasium in Essen

„Weite Teile Afrikas sind nicht mehr bewohnbar, selbst in Europa schmelzen die Gletscher in den Alpen ab.“ Mit diesem besorgniserregenden Fakt wurde die Diskussionsrunde rund um den Klimawandel am Maria Wächtler Gymnasium in Essen eröffnet. Im neuen Format „Wir müssen reden“ besuchen externe Referent:innen und Dozent:innen die Schule, um am Themennachmittag über aktuelle soziale, politische und gesellschaftliche Ereignisse zu sprechen. Beim Talk zum Thema Klimaschutz diskutierten rund 100 Schüler:innen mit Vetreter:innen von Fridays for future, Greenpeace, dem Umweltamt Essen und der Grünen Hauptstadt Agentur über Herausforderungen und Maßnahmen. „Wir müssen auch unser Konsumverhalten überdenken“, betonte Aktivist Julian Pannen, der die Jugendlichen motivierte, sich zu engagieren: „Ihr könnt politisch viel bewegen.“ Die Schüler:innen bekamen die Gelegenheit, kritische Fragen zu stellen. Mit dem Format, das von den TalentTagen Ruhr im Rahmen des 1.000€-Projektes gefördert wird, möchte die Schule einen sicheren Raum schaffen, um aufzuklären und zu informieren und Themen und Diskurse aktiv in die Schule zu tragen. Weitere Talkrunden sollen Respekt und Toleranz fördern und ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung setzen.

Freiday – Zukunftsperspektiven für Förderschüler:innen ohne HS 9

Martin-Luther-King Gesamtschule in Dortmund

An der Martin-Luther-King Gesamtschule in Dortmund wird Inklusion gelebt. Doch fehlt einigen Schüler:innen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf im Schwerpunkt Lernen in den höheren Jahrgängen eine Perspektive. Förderschüler:innen, die keine Chance haben, den Hauptschulabschluss nach der 9. Klasse zu erwerben, benötigen ein gezieltes Angebot. Im Schuljahr 2023/24 erprobt die Gesamtschule nun ein neues Projekt, bei dem Schüler:innen Skills für die Zukunftsgestaltung vermittelt werden. An einem festgelegten Tag in der Woche – dem „Freiday“ – kommen Förderschüler:innen mit dem Team der Sonderpädagogik und MPT-Kräften zusammen, um praktischen Aufgaben in den Handlungsfeldern Hauswirtschaft und Werken/Technik nachzugehen. In das Projekt werden außerschulische Lernorte sowie der Schulgarten miteinbezogen. Die Schüler:innen erhalten am Freiday zum Beispiel Einblick in den Beruf des Bäckers oder besuchen mit ihrer Klasse ein Logistiklager. Über das praktische, ganzheitliche Arbeiten erfahren die Schüler:innen am Freiday, dass sie Kompetenzen besitzen, stärken diese und entwickeln Selbstvertrauen. Der 16-jährige Ayad und der 15-jährige Alen haben durch das Projekt bereits eine berufliche Perspektive gewonnen: Sie möchten sich um ein Praktikum beim Bäcker bewerben.

Ein MINT-tastisches Außengelände

Familienzentrum der sozialpädagogischen Initiative Unna e.V.

 

Die Kita Vinckestraße in Unna erhält ein MINT-tastisches Außengelände! Was das bedeutet? Gemeinsam mit den Kindern sollen auf dem Außengelände unterschiedliche MINT-Experimentier-Stationen erstellt werden. Hierzu zählen beispielsweise ein großer Rechenschieber, Trichterstationen, eine Matschküche, eine Waage oder ein Barfußpfad. Durch die Stationen wird den Kindern eigenständiges Forschen und Experimentieren ermöglicht. So bauten die Kinder mit ihren Eltern u.a. Vogelhäuschen aus Holz und Korken, sodass sie nun Vögel beobachten und bestimmen können. Die Idee stammt von Rebecca Rapillus, die als pädagogische Fachkraft in der Kita arbeitet: „Es ist das natürliche Bedürfnis von kleinen Kindern die Welt zu entdecken und Erfahrungen zu machen.“ Selbstverständlich wird beim Bau aller Stationen auf Nachhaltigkeit geachtet.

Winni Wurm will es wissen – Wie wird aus Müll wertvolle Erde?

Städt. Kindergarten „Regenbogen“ in Ergste

 

Wie wird aus Müll wertvolle Erde? Dieser Frage widmen sich die Kinder des Kindergartens „Regenbogen“ im Rahmen des 1.000€-Projektes. Im Projekt erforschen sie unterschiedliche Müllsorten und entwickeln ein Verständnis für die Wertigkeit von Müll. Die Kinder im letzten Kindergartenjahr machen Experimente zur Materialbeschaffenheit und Kompostierbarkeit, sie lernen Materialkreisläufe kennen, bauen Wurmkisten und beobachten, wie aus täglichem Abfall Kompost wird. Dadurch wird nicht nur nachhaltiges Denken gefördert, denn außerdem erlernen die kleinen Forscher:innen den Umgang mit Werkzeugen, wichtige MINT-Kompetenzen, die Erstellung eines Plans und Teamwork!

Ein Bienenvolk betreuen

Wolfgang-Borchert-Gesamtschule Recklinghausen


John Viereicher ist 12 Jahre alt und weiß ALLES über Bienen. „Auch Arbeiterinnen können eine Königin werden“, so der Schüler, der sich gerne für den Umweltschutz einsetzt. John nimmt an der Bienen-AG seiner Schule teil und ist mit großem Eifer dabei. Durch die Förderung der TalentTage Ruhr kann er sein eigenes Bienenvolk betreuen: die Wolfgang-Borchert-Gesamtschule in Recklinghausen ist Sieger unseres 1.000€-Projektes. In der AG übernehmen die Schüler:innen Verantwortung: Sie pflegen, kontrollieren und bewirtschaften ihr Bienenvolk, behandeln es gegen die Varroa-Milbe, bereiten es auf den Winter vor und ernten Honig. Außerdem soll der Schulgarten bienengerecht umgestaltet werden. Die Schüler:innen lernen, dass Wild- und Honigbienen ohne Blüten nicht überleben können.