14.09.2022 - TalentTage Ruhr Tag 1

Eine Drohne fliegen, eine Mauer bauen oder einer Autorin lauschen: Ein Einblick in den ersten Tag der TalentTage Ruhr 2022

Autorinnenlesung: „Frieda und das Glück der kleinen Dinge“

Wie bist du auf die Idee für dieses Buch gekommen? Wie lange schreibt man eigentlich an einem Buch und hast du schon einmal daran gedacht, dein Buch verfilmen zu lassen? Das sind nur einige der Fragen, die Kinderbuchautorin Andrea Behnke am 14. September bei ihrer Lesung innerhalb der TalentTage Ruhr beantworten durfte. Die Schüler:innen der Martin-Luther-King Gesamtschule in Dortmund lauschten nicht nur aufmerksam ihrer Lesung, sondern nutzten auch die Gelegenheit, um sich über das Autor:innendasein zu informieren. Gelesen wurde der Kinderroman „Frieda und das Glück der kleinen Dinge“, in der die Protagonistin Lena-Frieda, die Neugier auf die großen und kleinen Dinge dieser Welt von ihrer Oma geerbt hat. Sie möchte Forscherin werden, genau wie ihre Oma, und interessiert sich für ganz andere Dinge als ihre Mitschüler:innen – zum Beispiel für die Erforschung von Fruchtfliegen.

Die 6. Klässler:innen erlebten eine szenische Lesung der Autorin, die ihre Geschichte mit Bildern, Klängen oder einem selbstgebastelten Klorollen-Fernrohr unterstützte. Zuhörer Liam fand besonders die Rückblicke zu Oma Friedas Kindheit interessant und konnte sogar ein paar Tipps für seine eigenen Geschichten sammeln. Liam schreibt nämlich selbst: „Aber mehr so über eine Fantasiewelt.“

BauTalente gesucht!

„Ich kann mir schon vorstellen, später auf dem Bau zu arbeiten, aber ich habe heute auch gesehen, dass Maurer kein leichter Beruf ist“, fasst der 16-Jährige Rayan seine Eindrücke des Tages zusammen. Gemeinsam mit neun seiner Mitschüler:innen hat er das Ausbildungszentrum der Bauindustrie in Oberhausen besucht und mit etwas Hilfestellung der Auszubildenden und unter fachkundiger Anleitung des Fortbildungsleiters Ulrich Beaujean seine erste Mauer gebaut. Dass das nicht so einfach ist, wie es klingt, stellen die Mülheimer Schüler:innen schnell fest. Vom Anmischen des Mörtels über den Einsatz der Wasserwage bis hin zum richtigen Abstand der Mauersteine gibt es viel zu beachten. Neben diesen praktischen Einblicken erhielten die Jugendlichen zudem einen Überblick über die Ausbildungsmöglichkeiten eines international tätigen Baukonzerns.

Einsichten in die Nanowelten

So jung und schon an der Uni? Auf jeden Fall! Schüler:innen der Jahrgänge 7 bis 10 der Otto-Burrmeister Realschule aus Recklinghausen besuchten das NanoSchoolLab der Universität Duisburg-Essen. Wo sonst nur Wissenschaftler:innen durch die Mikroskope schauen, durften ausnahmsweise die Jugendlichen einen vergrößernden Blick auf Federn oder Chipkarten werfen. „Die Nanowelt ist interessanter als gedacht“, staunte die 15 Jahre alte Nazdar und bewunderte die feinen Härchen auf einem Schmetterlingsflügel durch das Rasterelektrodenmikroskop. Da konnte auch Lehrerin Katharina Skrobisch nur anerkennend zustimmen: „Sowas bekommen die Schüler:innen an der Schule einfach nicht zu sehen.“ Ein erster Schritt in eine mikroskopische Welt, die so viele berufliche Perspektiven eröffnen kann – das NanoSchoolLab und die TalentTage Ruhr haben es möglich gemacht.

 

Takeoff mit der Trello-Drohne

Drei, zwei, eins … Start für die Tello Drohne! 13 Schüler:innen der Anne-Frank-Gesamtschule aus Dortmund nutzten die TalentTage Ruhr für einen Besuch in der DigitalWerkstatt. Im Workshop „Takeoff mit der Tello Drohne“ lernten die Schüler:innen der 8ten Klasse zuerst etwas über die Spielregeln im Drohnenluftverkehr. So ist es z. B. nur mit einer Sondererlaubnis möglich, über Autobahnen zu fliegen. Anschließend erklärte Sarah Dopichei von der DigitalWerkstatt den Jugendlichen, wie sie die Drohnen mit der Tello App programmieren und steuern können. Nachdem die Teilnehmer:innen einen Parcours aufgebaut hatten, traten die Piloten und Pilotinnen zu einem Zeitfliegen gegeneinander an.

Der 14 Jahre alte Ahmed fand es cool: „In den TalentTagen Ruhr konnte ich eine Drohne programmieren und fliegen lassen - so etwas geht im Unterricht nicht.“ Dazu kamen Inspirationen für die eigene Berufsorientierung, denn Drohnen werden vielseitig eingesetzt, z. B. in der Logistik, bei Feuerwehr und Polizei oder auch in der Forstwirtschaft.

Praktische Einblicke in den Arbeitsalltag der offenen Kinder- und Jugendhilfe

Gemeinsames Musizieren, Ballspielen, Brettspiele und Rätsel haben eine besondere Bedeutung in der offenen Kinder- und Jugendhilfe. Wieso diese für die Kommunikation und Teamarbeit in einer Einrichtung wichtig sind, erlebten die Schüler:innen der Berufskollegs Dinslaken und Bottrop während der TalentTage Ruhr. In einer Veranstaltung der Manuel Neuer Kids Foundation lernten die Jugendlichen den Arbeitsalltag im Kinder- und Jugendhaus MANUS Bottrop kennen. Ein besonderes Highlight der Veranstaltung: Die gemeinsame Probe eines Musikstücks. Einige der Teilnehmenden spielten zum ersten Mal ein Instrument und erlebten hautnah mit, welche Möglichkeiten Musik bietet, sich selbst zu erfahren und kreativ zu werden. Sie übten im Rhythmus zu spielen und sich als Gruppe abzustimmen.

Darüber hinaus lernten die Schüler:innen, dass die Tätigkeit in der offenen Kinder- und Jugendhilfe mehr ist als Spiele zu spielen. Es geht darum, Kindern aus Familien mit unterschiedlichen sozialen Herausforderungen eine Tagesstruktur zu geben. „Ich möchte, dass die Schüler:innen sehen, wie vielfältig der Beruf ist“, erläutert Dorianna Gemma, die als Erzieherin in der Einrichtung arbeitet und betont, dass im sozialen Bereich eine gewisse Aufgeschlossenheit wichtig sei. Besonders schön sei an dem Beruf, dass man sich in verschiede Bereiche einarbeiten könne, so Gemma. Es werde nie langweilig, weil man Angebote selbst gestalten könne. „Es ist ein Zusammenspiel zwischen den Kindern und Erziehern“, erklärt Gemma.


Weitere Artikel