28.09.2021 - TalentTage Ruhr Tag 7

Auf Zeitreise gehen, Erziehungsberufe testen oder Zweitzeuge werden: Ein Einblick in den siebten Tag der TalentTage Ruhr

Bottrop in der Steinzeit

Früher war alles anders – das Ruhrgebiet im Permafrost, eine Tundra in Bottrop. Vor 12.000 Jahren in der letzten Eiszeit war das Leben mühsam. Die Kindergartenkinder der Kita St. Suitbert aus Essen-Überruhr lernten im Josef Albers-Museum in Bottrop vieles über die Steinzeit und – noch viel früher – Dinosauriere in unserer Region. So ein Mammut ist schon sehr imposant! Schließlich bastelten die jungen ForscherInnen noch Urzeitkerzen, die sie mit nach Hause nehmen durften. Ein spannender Tag!

MITGEHEN, MITERLEBEN, MITWIRKEN – Dein Alltag in der offenen Kinder- und Jugendarbeit

Türen auf und Mitmachen – unter dem Motto hat das Team der Manuel Neuer Kids Foundation heute 16 SchülerInnen des Berufskollegs Königsstraße aus Gelsenkirchen im MANUS empfangen. In Kleingruppen konnten die 16 TeilnehmerInnen das gesamte Kinder- und Jugendhaus kennenlernen und sich an verschiedenen Praxisstationen mit erfahrenen ErzieherInnen und Coaches austauschen. So gab es kleine Workshops zu Themen wie Naturpädagogik, Tanz & Bewegung sowie Ernährung. Das Wichtigste hierbei war die Interaktion auf Augenhöhe – Ausprobieren, selber aktiv werden und Fragen stellen. Die SchülerInnen haben bereits am Berufskolleg den Schwerpunkt Erziehung gewählt und konnten so konkret in den Arbeitsalltag in der offenen Kinder- und Jugendarbeit reinschnuppern – und ab 11.30 Uhr kamen auch die Kinder.

Erinnern ohne ZeitzeugInnen – Das ZweitzeugInnen-Projekt

„Ein ganz normaler Tag…“ – Was bedeutet das für die 9. Klässler der Bernard Overberg Realschule in Recklinghausen? Was essen sie zum Frühstück, wie kommen sie zur Schule, welche Hobbys haben sie?

Ksenia und Janina von Zweitzeugen e.V. lasen in der Veranstaltung „Erinnern ohne ZeitzeugInnen – Das ZweitzeugInnen-Projekt“ Gesetze aus der NS-Zeit vor, in denen deutlich wurde, dass JüdInnen schon vom Gesetz her keinen „ganz normalen Tag“ erleben konnten. Sie durften z.B. keine Haustiere halten, Vereine besuchen oder Schokolade essen. Die SchülerInnen waren schockiert, als sie hörten, dass über 2.000 solcher Gesetze in dieser Zeit verabschiedet wurden. Und die Juden dadurch immer mehr vom normalen Leben ausgegrenzt wurden.

Nachdem die SchülerInnen für das Thema sensibilisiert wurden, lernten sie die Geschichte von Rolf Abrahamsohn kennen, der den Holocaust überlebt hat. Er ist 96 Jahre alt und wohnt in Marl – dort ist er auch geboren. Ksenia und Janina zeigten den SchülerInnen viele Bilder vom ihm und seiner Familie. Und dann hörten die 9. Klässler ihn auch selbst sprechen: Auf einer Audioaufnahme erzählte Rolf Abrahamsohn seine ganz persönliche Überlebensgeschichte.

Dadurch wurden die SchülerInnen selbst zu ZweitzeugInnen und können diese Geschichte weitererzählen, damit sie niemals in Vergessenheit gerät.

Ein Beruf aus Leidenschaft – die vielen Aufgaben im Seniorenzentrum

Sabrina staunt nicht schlecht: „Ich kann mich ja kaum noch bewegen!“ Sie und 29 weitere SchülerInnen vom Herwig-Blankertz-Berufskolleg aus Recklinghausen probierten den sogenannten Alterssimulator aus. Den hatte die AWO extra mit zum Julie-Kolb-Seniorenzentrum nach Marl gebracht. Mit Klettbändern wurden Gewichte an den Körper gehängt – Polster, Brille und Kopfhörer schränkten ebenfalls immer mehr ein. So wurde das Treppesteigen gleich viel schwieriger. Daneben gab es einen Entspannungsbereich mit Elementen aus der Salzgrotte und einen Rollstuhl-Parcours.

Die AWO nahm sich im Rahmen der TalentTage Ruhr für alle Jugendlichen Zeit und beantwortete Fragen um Pflegeberuf und dem Alltag im Seniorenheim. Dabei lernten die SchülerInnen z.B., dass der wertschätzende Umgang mit den BewohnerInnen genau so wichtig ist, wie die körperliche Pflege.

Naturerlebnistag - EntdeckerIn sein

Die Stiftung help and hope hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kindern und Jugendliche eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Im Rahmen der TalentTage Ruhr durfte heute eine Klasse der  Hans-Christian-Andersen Schule aus Castrop-Rauxel einen Tag lang Entdecker sein und die Natur rund um Gut Königsmühle in Dortmund erkunden. Warum gehört eine Cola-Flasche nicht in den Wald? Wie fühlt sich ein Tannenzapfen an? Und welche Spuren hinterlässt ein Eichhörnchen?

In zwei Gruppen erforschten die Schülerinnen und Schüler das umliegende Land, nahmen Tiere und Pflanzen unter die Becherlupe und lernten ihre Umgebung so spielerisch kennen. Langeweile? Fehlanzeige!

Here weg go! Super Mario programmieren in Scratch

Wenn er nicht gerade Prinzessin Peach vor dem Bösewicht Bowser rettet, hat Super Mario noch andere Aufgaben! Z.B. stand er Model für die TalentTage Ruhr!

Die Digitalfabrik Bochum hatte ins neue Makerspace der Ruhr-Universität im „O-Werk“ auf dem ehemaligen Opel-Areal eingeladen. Gemeinsam mit den SchülerInnen der Robotik-AG der Gesamtschule Gelsenkirchen-Horst wurden dann Level am PC entwickelt. Die Jugendlichen staunten nicht schlecht, denn programmieren und kreativ am PC sein, ist genauso spannend, wie das Zocken der fertigen Spiele! Vielen Dank für den beeindruckenden Einblick in das moderne Arbeiten in der Digitalbranche.

Auftakt NordTalente

Gelungener Start: 15 motivierte Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 der Gesamtschule Nord in Essen stellen sich der Herausforderung: Im Programm „NordTalente“ nehmen sie zwei zusätzliche Wochenstunden auf sich und bereiten sich mit Zusatzangeboten auf die Oberstufe vor. Gemeinsam mit der Initiatorin, der Lehrerin Marion Faber-Ziegler, erarbeiteten die Jugendlichen Themen, mit denen sie sich beschäftigen wollen. Exkursionen, Kunst und Kultur sowie Berufsorientierung stehen außerdem auf dem Programm.

Der Schulleiter, Herr Erdmann, betonte in der Eröffnung die systemische Förderung eines an der Schule entstandenen Projekts und die wichtigen Verbindungen zu anderen Angeboten, etwa die der TalentMetropole Ruhr. Die TMR hatte das Vorhaben unter dem Motto „1.000 € für Euer Projekt“ in den TalentTagen Ruhr gefördert. An der Schule findet außerdem seit einem Schuljahr das „Vollspann-Siegel“ von TMR und NRW-Zentrum für Talentförderung statt, bei dem beide Initiativen ihre Angebote gebündelt und konzentriert an der Schule umsetzen.

Platz ist in der kleinsten Hütte: Tiny-House in 3D

SchülerInnen der Gesamtschule Weierheide aus Oberhausen hatten heute die Gelegenheit, ihr eigenes Tiny-House zu entwerfen. Und zwar digital mit einem Computer Aided Design - CAD Programm. Vorab wurde überlegt, was unbedingt in so ein Tiny House gehört: definitiv ein Badezimmer und eine Küche, aber auch ein Ort zum Schlafen und Entspannen. Und irgendwie wäre eine Terrasse auch ganz schön…

Gemeinsam mit Frau Thielemann vom KA-Labor Kunst & Architektur aus Recklinghausen entwickelten die SchülerInnen ihre Idee vom eigenen Tiny-House auf dem Papier, bevor es dann an die Übertragung ins Computerprogramm ging. Als dann plötzlich die Tür verschwindet oder der Stuhl auf dem Kopf steht, ist Frau Thielemann unterstützend zur Stelle. „Hier haben die SchülerInnen erste Berührungspunkte mit der digitalen Welt und Architektur und gleichzeitig können sie ausprobieren, ob das Berufsfeld etwas für sie wäre“.

Ob nun aus allen SchülerInnen ArchitektInnen oder InnenausstatterInnen werden, wird die Zukunft zeigen. Spaß hatten auf jeden Fall alle!

TalentMobil: MINTeresse wecken in DAZ - "Spielen, Probieren und Konstruieren mit UMT"

Die SchülerInnen der internationalen Förderklasse des Berufskollegs Hattingen sind konzentriert bei der Sache, während sie ausmessen, zuschneiden und fräsen. Gestern wurden Schildkröten gebaut, heute schon etwas anspruchsvollere Autos und Handyhalter, die alle mit nach Hause genommen werden dürfen. Das TalentMobil mit seinem Angebot „MINTeresse wecken in DAZ - Spielen, Probieren und Konstruieren mit UMT“ ermöglicht es den SchülerInnen auf spielerische Art und Weise, technische Aufgabe zu lösen. „Meine SchülerInnen haben in diesen zwei Tagen so viele Erfolgserlebnisse, ohne dass Sprachkenntnisse erforderlich sind“, erzählt die Lehrerin, Frau Buckermann ganz begeistert. Anhand von Bildern und Modellen fällt es den SchülerInnen leicht, die vorgegebenen Konstruktionen nachzubauen. Da stört es auch nicht, dass darunter die zurechtgemachten Fingernägel leiden. „Wir möchten zeigen, dass Schule und Lernen Spaß macht“, erklärt sie weiter und wird von Calvin, der vor anderthalb Jahren aus Griechenland ohne Deutschkenntnisse nach Deutschland kam, bestätigt: „Ich finde das hier richtig gut“.

Bist Du bereit für thyssenkrupp?

18 SchülerInnen des Friedrich-Albert-Lange-Berufskollegs in Duisburg haben Ihre Talente bei thyssenkrupp Steel ausgetestet. In Kleingruppen haben die SchülerInnen 5 Stationen durchlaufen und praktische Übungen zu verschiedenen Ausbildungsberufen gelöst: Wer kann den Wechselschalter so verbinden, dass die Glühbirne leuchtet? Was gehört in die Excel-Tabelle, damit ich einen Preis vergleichen kann? Solche und ähnliche Aufgaben haben die SchülerInnen je Station selbst gelöst und zusätzlich Informationen über den entsprechenden Ausbildungsberuf gelernt.

TalentCamp Ruhr: Erstes Alumni-Treffen der neuen Teilnehmenden von 2021

Erinnerungen feiern, sich austauschen und gemeinsam über die Zukunft sprechen - über 20 TeilnehmerInnen aus dem TalentCamp Ruhr 2021 trafen sich im Rahmen der TalentTage Ruhr zum ersten Alumni-Treffen. In den Räumlichkeiten der Joblinge in Gelsenkirchen reflektierten und konkretisierten die Jugendlichen ihre Eindrücke aus dem Sommer und überlegten gemeinsam, wie sie diese für ihre persönliche Zukunft nutzen können. Zusätzlich entwickelten sie Wünsche und Ideen für die nächsten Alumni-Treffen.

Die TalentCommunity besteht aus motivierten TeilnehmerInnen vergangener TalentCamps, die sich im gesamten Ruhrgebiet vernetzen – seit dem letzten Jahr verstärkt auch digital. Durch die verschiedenen Angebote der TalentMetropole Ruhr werden die Jugendlichen darin gefördert, ihre Stärken zu erkennen und diese auszubauen. Hinzu kommen ExpertInnen, die methodisch und inhaltlich vielfältigen Workshop-Angebote machen oder in Einzelgesprächen hilfreiche WegbereiterInnen bei der persönlichen Entwicklung und beruflichen Zukunft der Jugendlichen sind.


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