Gesellschaftliche Teilhabe erfolgreich fördern!
Berufsorientierung, Talentförderung, das Gefühl „Ich kann das schaffen“ – das alles sind Themen der TalentTage Ruhr. Dabei geht es auch um gesellschaftliche Teilhabe, darum, dass Jugendliche erkennen: Ich bin wichtig – Meine Stimme zählt. Auf diese Weise werden sie zu Akteuren, die ihre Stadt, ihre Nachbarschaft mitgestalten. Wie gesellschaftliche Teilhabe im Rahmen der TalentTage Ruhr gelingt, zeigen zwei erfolgreiche Veranstaltungsformate.
„Einblicke in den Journalismus – Salon5“
Der „Salon5“ in Bottrop ist die Jugendredaktion des unabhängigen, investigativen Recherchezentrums „Correctiv“. Bei den TalentTagen Ruhr können Schüler:innen den Redaktionsalltag kennenlernen und ihren eigenen Podcast aufnehmen, schneiden und veröffentlichen. Dabei geht es um Themen, die den Teilnehmenden wichtig sind. „Ich möchte, dass die Jugendlichen ihre eigene Sprache verwenden und nicht, dass sie irgendwo hineingequetscht werden“, sagt Redaktionsleiterin Hatice Kahraman.
Viele verschiedene Fragen kommen bei den TalentTagen Ruhr auf den Redaktionstisch: Welche Wege gibt es in den Journalismus, und wer hilft mir, sie zu gehen? Wie erkenne ich Fake News? Wie recherchiere ich richtig? Skills, die man nicht nur im Journalismus braucht, sondern die helfen, sich eine Meinung zu bilden und an gesellschaftlichen Diskussionen teilzunehmen.
Teilweise entdecken die Jugendlichen beim Ausprobieren im „Salon5“ auch bislang verborgene Talente, sagt Hatice Kahraman. So wie Filippa. Zu Beginn war sie immer sehr ruhig, erinnert sich Kahraman. „Hier hat sie aber tatsächlich erkannt, dass sie total gut vor der Kamera Reportagen machen kann und dass ihr das auch viel Spaß macht.“
„Do it yourself: Wir planen eine Demo gegen Rassismus“
Ums Mitmischen, also gesellschaftliche Teilhabe geht es auch in den Veranstaltungen von Matthias Flüß. Auf dem Programm stehen die Auseinandersetzung mit dem Thema Demo, mit der eigenen Meinung und anderen Ansichten. In verschiedenen Gruppen können die Jugendlichen in die Planung ihrer eigenen Demo gehen: Entweder im Organisations-, Show-, Werbe- oder Malermeister-Team.
Der Gesamtschullehrer aus Recklinghausen hat als Leitfaden einen „Do it yourself“-Methodenkoffer entwickelt. Gemünzt ist dieser Koffer auf das Thema Toleranz und Rassismus. Im Anschluss an den Workshop bei den TalentTagen Ruhr bleibt der Koffer leihweise bei den Schüler:innen in der Schule und hilft dabei, an der eigenen Demonstration zu arbeiten.
Mittlerweile hat Matthias Flüß schon einige Demos hinter sich und dabei die Erfahrung gemacht: „Wenn die Schüler:innen selbst so eine Demo planen und merken, ,das finden auch andere Leute cool, da kommen auch andere Klassen mit‘, dann ist das für die Schüler:innen ein richtiges Aha-Erlebnis.“ Organisation, Durchsetzungsvermögen, Kreativität – all das, was Kinder bei der Vorbereitung und Umsetzung der Demo üben, ist gleichzeitig auch berufs- und studienrelevant. „Ihr solltet immer groß denken und eure Talente und Ideen für eure Demos einsetzen“, sagt Matthias Flüß. „Du bist wichtig, und die Gesellschaft hat es verdient, deine Meinung zu hören.“