MINT-Förderung in der Kita und Grundschule
Programmieren, Robotik, kreatives Tüfteln und Forschen – das alles sind wichtige Tätigkeitsfelder für unsere Zukunft. MINT-Förderung ist deshalb ein Schlagwort der heutigen Bildung. MINT – das steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Diese Fächer sind auch zentraler Bestandteil der TalentTage Ruhr. Mädchen und Jungen gleichermaßen im MINT-Bereich stärken, Stereotype abbauen und Neugier wecken – das sind Ziele der TalentTage Ruhr. Die folgenden beiden Veranstaltungen zeigen, wie MINT-Förderung in der Kita und Grundschule gelingen kann.
„Die Kraft der Sonne: Spannende Experimente für Solarfans“
Mit diesem Workshop besuchte die Verbraucherzentrale NRW Drittklässler. Jungen und Mädchen experimentierten mit Solarmodulen. Die erste Aufgabe für die Schüler:innen: Verbindet das Solarmodul mit Kabeln an der Drehscheibe und schaut, ob sie sich dreht. Denn wenn sie das tut, heißt das: Alles richtig gemacht. Und das hatten die Kinder. Mit einem Multimeter konnten sie nun messen, wieviel Strom auf diesem Wege produziert wird – abhängig von der Kraft der Sonne bzw. einer Lichtquelle im Klassenraum. Die zweite und dritte Aufgabe: Wie kippe ich das Modul am besten zur „Sonne“, damit am meisten Strom produziert wird? Und was passiert, wenn sich Wolken vor die „Sonne“ mogeln?
„Die Kinder müssen keine Vorkenntnisse mitbringen“, sagt Marie Hartmann aus dem Bereich Energiebildung der Verbraucherzentrale NRW. „Und wir haben viele Materialien zum Anfassen, Ausprobieren dabei.“ An eine Klasse erinnert sich Marie Hartmann noch besonders. Die gesamte Gruppe hatte zusammengearbeitet und die Drehscheibe durch das Solarmodul zum Drehen gebracht. „Und dann ging so ein Raunen durch den Raum: Ahhh, cool! Alle haben sich gefreut.“ Eine andere Klasse staunte, dass sich die Scheibe ohne Stecker drehte – also ohne Strom aus der Steckdose.
Und genau darum geht es: Begeisterung zu wecken fürs Experimentieren, fürs Selbsterkunden – vielleicht sogar für die Technik, die hinter einem Solarmodul steht. Marie Hartmann: „Die Schüler:innen lernen ganz viel über das Thema Solarenergie.“ Und im besten Fall hätten sie dann bei der nächsten Diskussion gute Argumente für Solarenergie und die Energiewende parat.
„Entdecke spannende Welten mit dem Blue-Bot!“
Die DigitalWerkstatt in Dortmund legte den Fokus bei den TalentTagen Ruhr auf eine andere Zielgruppe: Kita-Kinder. Auf sie wartete in der Werkstatt der Blue Bot. Das ist ein Roboter, der aussieht wie ein Marienkäfer, fanden die Kinder. Und dann erkundeten sie diesen „Marienkäfer“ auf vier Rädern, der leuchtet, wenn er angeschaltet ist. Durch das transparente Gehäuse sieht man verschiedene Kabel, oben liegen Knöpfe mit verschiedenen Pfeilen darauf.
Mit diesen Knöpfen wagten sich die Jungen und Mädchen ans Programmieren. Wohin soll sich der Blue Bot bewegen: geradeaus, rechts, links, zurück? Schnell hatte die Gruppen den Dreh raus. Über Lernkarten steuerten sie ihren „Marienkäfer“ zum Schatz oder über einen Bauernhof. „Die Kinder wissen, wo Start und Ziel liegen und überlegen vorher erst einmal logisch und räumlich: Wie kann ich diesen Weg zurücklegen, damit ich bei meinem Ziel ankomme?“, erklärt Sarah Dopichei.
Alle Kita-Kinder begannen zunächst mit einem Befehl, aber am Ende des Tages programmierten sie bereits mehrere Schritte. „Kann ich den mitnehmen?“, lautete dann die übliche Frage. Den Roboter durften die Kinder zwar nicht mitnehmen, dafür allerdings jede Menge Begeisterung und neue Erfahrungen. Sarah Dopichei: „Wenn wir den Roboter einschalten, dann leuchten nicht nur die Augen des Blue Bot, sondern auch die Kinderaugen.“