21.09.2022 - TalentTage Ruhr Tag 8

An einer Gerichtsverhandlung teilnehmen oder die Ausbildungsberufe im Theater & im Handel kennenlernen

Globus stellt sich vor - Schwerpunkt Ausbildung

Vom Non-Food Bereich über den Food Bereich und die Obst- und Gemüseabteilung bis hin zur Fleischtheke – bis zu 100.000 Produkte werden in einer Globus-Markthalle angeboten. Damit diese unkompliziert und frisch an die Kundinnen und Kunden gelangen, sind jeden Tag viele Menschen im Einsatz. Rund 20.000 Mitarbeitende sind für das Handelsunternehmen in Deutschland tätig, 600 Azubis werden ausgebildet. In welchen Bereichen Globus eine Ausbildung anbietet, haben heute die Schüler:innen der Gesamtschule Bockmühle erfahren. Im Rahmen der TalentTage Ruhr besichtigten sie die den Markt in Essen und konnten in einer exklusiven Führung einen Blick hinter die Kulissen werfen. Zudem wurden den Jugendlichen unterschiedliche Ausbildungsberufe vorgestellt und der Bewerbungsprozess erklärt. Auch die Mitarbeitenden und der Marktleiter standen für Fragen der Schüler:innen zu Verfügung. Besonders interessant für die Jugendlichen: Der Marktleiter in Essen kam vor ca. 20 Jahren nach Deutschland, begann seine Ausbildung bei Globus und ist nun immer noch und in einer Führungsposition für das Unternehmen tätig.

 

 

Aktionstag beim Landgericht Bochum

„Der Angeklagte möge sich zur Urteilsverkündung erheben“, schallt es durch den Gerichtssaal. Obwohl die Stimmung ernst sein könnte, liegt keine Anspannung, sondern Aufregung und Neugierde in der Luft. Heute konnten die Schüler:innen der Erich Kästner-Gesamtschule in Bochum hinter die Kulissen einer Gerichtsverhandlung schauen und in die Rolle einer Richterin oder eines Staatsanwalts schlüpfen. Beim Aktionstag im Landgericht stellten sie einen echten Gerichtsfall nach, inklusive Beweisaufnahme, Plädoyer und Urteilsverkündung. Nach dem interaktiven Planspiel stand eine Führung durch das Justizzentrum auf dem Programm, bei der die Jugendlichen unter anderem Einblicke in die Unterbringung von Gefangenen erhielten. Zudem konnten sie sich über die Aufgabenfelder und Berufe der Gerichte NRW informieren und alle Fragen stellen, die ihnen unter den Nägeln brannten. Mit darunter: Was ist das häufigste Verbrechen, das vor Gericht verhandelt wird? Das Erschleichen von Leistungen wie beispielsweise Schwarzfahren.

 

1.000€ Projekt-Sieger: Auftaktveranstaltung des Musicalprojektes "Der Zauberer von Oz"

Die Reinoldi-Gesamtschule läutete heute mit einer Auftaktveranstaltung feierlich ihr Musicalprojekt ein und weckte mit einer kurzen Gesangseinlage bereits die Vorfreude auf die Vorführung im Frühjahr nächsten Jahres. Bis dahin wird „Der Zauberer von Oz“ von den Schüler:innen fleißig geplant, geprobt und einstudiert.

Musiklehrer Harald Berger hatte sich zusammen mit Kunstlehrerin Miriam Putz auf die Ausschreibung der TalentTage Ruhr „1.000€ für euer Projekt“ beworben und auch gewonnen. „Wir freuen uns, den Schüler:innen solch ein umfassendes Projekt bieten zu können und sind sehr gespannt, welche verborgenen Talente wir dabei noch gemeinsam entdecken werden“.

Eines haben sie bei den vorher gelaufenen Castings bereits entdeckt: Asmin, die die Rolle der Dorothy übernimmt und vor Glück strahlt, als ihr Name aufgerufen wird. „Sie singt ständig“, bestätigt auch ihre Mutter und ist sichtlich stolz auf ihre Tochter, die heute auch noch Geburtstag hat. Ein besseres Geburtstagsgeschenk kann es nicht geben!

 

Ganz GEPFLEGT in die Ausbildung starten - WIR geben Pflege ein Gesicht

Das Klinikum Vest aus Recklinghausen hatte den Schüler:innen des Alexandrine Hegemann Berufskollegs einen Mix aus Theorie und Praxis versprochen – dass einer Schülerin schwindelig werden würde und ihr Kreislauf durch das Hochlegen ihrer Beine etwas stabilisiert werden musste, stand dabei zwar nicht auf dem Programm, wurde aber schnell von Daniel Aniol, Lehrer an der Pflegeschule, zu einem praktischen Fallbeispiel umfunktioniert: „Wir legen die Beine hoch, damit wir das Herz unterstützen und das Blut besser zurückfließen kann“.

Insgesamt durchliefen die Schüler:innen mehrere Stationen: im Plaudercafé stellten sich die Azubis Halil und Leonie den verschiedenen Fragen, dann ging es weiter zum Kreislauftest – dreimal Treppe rauf- und runterlaufen inklusive. Die Funktion des Herzens wurde anhand eines kurzen Videos verdeutlicht und natürlich gab es auch Informationen rund um die Ausbildung zur Pflegefachfrau/ zum Pflegefachmann. Christine Brink, ebenfalls Lehrerin an der Pflegeschule, hatte wertvolle Tipps dabei: „Sprecht im Bewerbungsgespräch ruhig an, dass ihr euch darüber bewusst seid, auch mal mit Unangenehmerem, zum Beispiel Gerüchen, umgehen zu müssen. Das zeigt, dass ihr euch mit dem Berufsbild beschäftigt habt."

Für Luke ist nach der Veranstaltung nun klar, dass er eine Ausbildung zum Pflegefachmann beginnen möchte: „All die Aufgaben hier heute haben mich noch einmal in meiner Entscheidung bestärkt."

 

 

„Welche (Ausbildungs-)Berufe gibt es an einem Theater?“

Bühne frei und Vorhang auf für die 10. Klasse der Gesamtschule Bockmühle! Denn heute stehen die Essener Schüler:innen beim Grillo-Theater im Rampenlicht. Doch was passiert eigentlich, wenn das alles nicht reibungslos funktioniert und die Technik während der Aufführung ausfällt, fragt sich ein Schüler. „Improvisieren!“, antwortet Bühnenmeister Kalle Spies promt. Was neben der Veranstaltungstechnik noch alles zu einer gelungenen Theateraufführung gehört und wer hinter den Kulissen arbeitet, erfahren die Jugendlichen von den Theaterpädagog:innen der Theater und Philharmonie Essen (TUP). Ausgebildet wird in zehn verschiedenen Berufen – von den Schneider:innen über die Maskenbildner:innen bis hin zu den Mediengestalter:innen in Bild und Ton. Während die einen an einer exklusiven Führung durch das Theater teilnehmen, erproben die anderen in einem Workshop ihr schauspielerisches Talent. Sie übten sich in Mimik und Gestik sowie in der Schreibaufgabe: „Wo sehe ich mich in der nächsten Woche, in einem Jahr und in drei Jahren?“

 

Do it yourself wir planen eine Demo gegen Rassismus

Millionen von Menschen demonstrieren jedes Jahr. Doch wie lässt sich dieses Grundrecht für Schüler:innen erfahrbar machen? Wie lassen sich junge Menschen motivieren, sich über die Grenzen des eigenen Klassenraumes oder des Schulgeländes hinweg für ihre Meinung stark zu machen? Lehrer Matthias Flüß weiß, wie es geht! Unter seiner Anleitung planten die Schüler:innen der Getrud-Bäumer-Realschule in Gelsenkirchen heute ihre eigene Demonstration. Mit Sensibilisierungsspielen und anregenden Diskussionsanlässen erweiterten sie ihr Wissen in den Bereichen Rassismus und Grundrechte, um darauf aufbauend eigene Ideen für mehr Toleranz zu entwickeln. „Diese Ideen bleiben nicht im Klassenraum und werden nach 45 Minuten vergessen, sondern sollen tatsächlich Einfluss auf ihre Schule oder ihren Stadtteil nehmen“, erklärt Lehrer Flüß. Von der Energie und den Gedanken der Schüler:innen zeigte er sich begeistert: „Die Gruppe ist toll, mit ihr zu arbeiten macht echt Spaß!“


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