15.09.2022 - TalentTage Ruhr Tag 2

Im Chemielabor einem Kriminalfall auf die Spur kommen, sich künstlerisch ausleben oder blind Fußball spielen

Chemie und Biotechnologie zum Staunen und Anfassen - eine Labor-Rallye

In der Westfälischen Hochschule in Recklinghausen hat sich ein Kriminalfall ereignet: In der Nacht von Samstag auf Sonntag bemerkte der Pförtner in der Fakultät für Chemie einen Lichtschein. Als er nachschaut, ist die Person bereits geflohen, doch er findet eine rätselhafte Flüssigkeit vor dem Labor. Wer war der mitternächtliche Besucher? Eingebrochen wurde nicht, daher müsste die Person einen Schlüssel fürs Labor haben. Das grenzt den Kreis der Verdächtigen ein, doch alle Studierenden streiten ihren Besuch vehement ab. Die Schüler:innen der Realschule Stadtmitte in Mülheim gehen dem Fall im Rahmen der TalentTage Ruhr auf den Grund! In einer Labor-Rallye der Westfälischen Hochschule untersuchen sie die Flüssigkeit auf Hinweise. 

Wie riecht die Substanz? Wie ist ihr PH-Wert und enthält sie Koffein? Experiment nach Experiment und Untersuchung nach Untersuchung schließen sie einen Verdächtigen nach dem anderen aus und kommen den Täter:innen auf die Spur. Chemieunterricht mal anders!

Lehrerin Julia Amann freut sich über die Abwechslung und die Möglichkeiten, die das gut ausgestattete Labor der Hochschule birgt: „Als Chemielehrerin freue ich mich besonders über dieses Angebot. Unsere neunte Klasse befindet sich gerade voll in der Phase der Berufsorientierung, lernt unterschiedliche Berufe kennen und auch die Option, Abitur zu machen. Viele sind hier auch zum ersten Mal auf dem Campus einer Uni.“

Blindenfußball

Das Tor mit verbundenen Augen treffen geht nicht? Und ob! Die Schüler:innen der Justus-von-Liebig-Schule aus Duisburg haben es ausprobiert. Im Workshop „Blindenfußball“ lernten die Schüler:innen der 7ten Klasse die Grundkenntnisse des Blindenfußballs. Nach der Einführung wurden grundlegende Fertigkeiten wie Passen, Dribbeln, Anlaufen und der Torschuss ausprobiert. "Schalke hilft" sensibilisierte mit diesem Angebot innerhalb der TalentTagen Ruhr das Bewusstsein der Jugendlichen für mehr Inklusion und Teilhabe. Außerdem zeigte das blinde Kicken, wie wichtig die Kommunikation ist. Die Erfahrung, sich mit verbundenen Augen auf die Spielanweisungen konzentrieren zu müssen, förderte am Ende bei allen Jugendlichen das Verständnis für Menschen mit Sehbehinderungen.

Lebenswelten aktiv gestalten

Früher gab es für Graffitis einen Klassenbucheintrag – an der Katholischen Hauptschule in Marl sprühen sogar die Klassenlehrerinnen mit! Das bz Bildungszentrum des Handels engagierte im Rahmen der TalentTage Ruhr zwei Graffiti-Künstler, die mit den Schüler:innen der 6. Klasse eigene Motive entwickelten und umsetzten. „Die Jugendlichen entwickeln sich von der ersten Idee bis zum komplett gestalteten Graffiti“, betonte Graffiti-Künstler Micha und gab zusätzliche Tipps, den eigenen Geschmack besonders gut auf die Wand zu bringen. Zuerst wurden dabei die Grundlagen erarbeitet: Dazu gehörten Stil und Muster der Schriftzüge. Danach wurden die Namen der Schüler:innen auf eine Wand im Pausenhof geschrieben und individuell ausgemalt. Das Ergebnis konnte sich nicht nur optisch sehen lassen. Denn Graffiti ist mehr als Kunst. „Graffiti-Kunst eignet sich besonders gut, um die Schüler:innen in ihrer Lebenswelt abzuholen, um kulturelle Bildung zu erfahren und eigene Talente zu entdecken“, so Regine Weigandt vom bz Bildungszentrum des Handels.

 

Die Kraft der Sonne: Spannende Experimente für Solarfans

Strom und Energie sparen ist in aller Munde – doch wie funktioniert das im Alltag? Die Kinder der Grundschule Heistraße in Gelsenkirchen wissen es! Wenn es draußen hell ist, kann man das Licht in der Wohnung ausschalten, bevor man die Wohnung verlässt, werden Elektrogeräte ausgeschaltet und ein Brot zu schmieren ist energiesparsamer als den Toaster zu benutzen. In einer Veranstaltung der Verbraucherzentrale NRW setzten sich die Drittklässler spielerisch und praxisnah mit der Energiewende als gesamtgesellschaftliche Herausforderung auseinander und entdeckten Solarstrom als alternative Energiequelle.

In spannenden Experimenten erkundeten sie, welche Kraft die Sonne hat. Solar ist gut für die Umwelt, wissen die jungen Forscher:innen und die Referentin ist begeistert vom Interesse der Kinder: „Ihr wisst ja schon so viel!“ – und das, obwohl das Thema in der dritten Klasse noch nicht auf dem Lehrplan steht.

Wir machen Kunst

Lieber Emil Nolde, Ernst Ludwig Kirchner und Gerhard Richter… bitte etwas Platz machen im Kunstmuseum Gelsenkirchen für die Bilder der 4b von der Maria-Kunigunda-Schule aus Essen! Nach der Busfahrt in die Nachbarstadt besuchten die Kinder zum Teil das erste Mal in ihrem Leben ein Museum. Mit großen Augen bestaunten sie die Bilder und Gemälde der dort ausgestellten Künstler:innen. Und weil Kreativität bekanntlich ansteckend ist, malten die Kinder ihre eigene Collage, die sogar im Museum aufgehängt wurde. „Ich fand gut, dass wir in einem Team gearbeitet haben“, sagte der 9 Jahre alte Nurcan ganz stolz und freut sich darüber, dass jetzt alle Museumsgäste die Kunstwerke der 4b bestaunen können.

 


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