16.09.2022 - TalentTage Ruhr Tag 3

Die Lebenswelt der Lippe erkunden, natürliches Waschmittel produzieren oder eine pneumatische Schaltung bauen

Kann weg?! Oder doch nützlich?

Eine Tasche aus gebrauchten Tetra Paks herstellen oder Waschmittel aus gesammelten Efeublättern – heute haben die Schüler:innen der Grundschule Hochfelder Markt aus Duisburg gelernt, was sich konkret hinter dem großen Begriff der Nachhaltigkeit verbirgt. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe wurden die Viertklässler:innen in der Junior-Uni Ruhr zu Entdecker:innen. In zwei praktischen Kursen lernten sie, dass gebrauchte Gegenstände wertvoll sind und nicht weggeworfen werden müssen. Dank Upcycling wird aus Tetra Paks ein stylischer Stifthalter oder eine praktische Tasche. Im Outdoor-Workshop stellten die Schüler:innen nachhaltiges Waschmittel her, aus den Ressourcen, die die Natur bietet. Der 9-jährige Muaz erklärt, wie es funktioniert: „Man muss zwölf Efeublätter einsammeln und heißes Wasser dazugeben. Dann immer wieder umrühren und wieder heißes Wasser dazugeben, damit sich die Wirkstoffe lösen und dann ist es auch schon fertig!“ Am Ende tragen die jungen Forscher:innen ihre Ergebnisse stolz und mit strahlenden Augen zum Schulbus. Lehrerin Maren Gembalies weiß: „Die Kinder hatten hier viel Spaß und freuen sich immer, wenn sie außerhalb der Schule lernen dürfen.“

Programmieren, Modellieren und Augmented Reality erleben

Einen Tag hinter die Kulissen eines IT-Dienstleistungsunternehmens schauen – das konnten die Schüler:innen der Erich-Kästner-Gesamtschule in Bochum. Zusammen mit den Auszubildenden von MAIT lösten die 9. Klässler:innen spannende Aufgaben, lernten programmieren, modellieren und konfigurieren. Am Computer gestalteten die Fachinformatiker:innen auf Probe ein Auto und verpassten ihm ihren ganz eigenen Look. Doch Aussehen allein reicht nicht – denn bei so einem Auto kommt es schließlich auf die Funktionalität und Mobilität an. Im Anschluss wurde das Auto daher so programmiert, dass es über das Handy mit einer App steuerbar ist oder eigenständig über die Oberfläche am PC fährt – die volle Augmented Reality Experience. „Wir haben so etwas noch nie vorher gemacht“, erzählen Evelina und Noah. „Es macht Spaß, aber es ist gar nicht so einfach.“ Teilnehmer Miguel interessiert sich für IT und Informatik, hat Vorkenntnisse und nutzt bei der Veranstaltung direkt seine Chance, Interesse an einem Praktikumsplatz zu bekunden.

Metallwerkstatt für technisch Interessierte

Wie funktionieren Fräs- und Bohrmaschinen, wie baut man eine Schaltung und welche Tätigkeiten umfasst das Berufsfeld Metallverarbeitung? Einen Einblick in das Handwerk haben die Schüler:innen der Gesamtschule Fröndenberg bei der „Metallwerkstatt für technisch Interessierte“ der TU-Dortmund erhalten. Neben Informationen zu den Ausbildungsmöglichkeiten und einer Führung durch die Werkstatt erwartete die 16-Jährigen auch eine spannende Praxiseinheit: Durch kleine Schritte und Alltagsbeispiele wurden die Schüler:innen an die Funktion eines Schalters herangeführt um letztendlich ihre erste eigene pneumatische Schaltung zu bauen! „In dem Feld der Metallbearbeitung muss man immer selbst ausprobieren und anfassen“, erklärt Kai Dziennus von der TU Dortmund. „Deswegen ist es wichtig, dass die Jugendlichen ihre Fähigkeiten hier erproben können.“

Auf ins neue Lippetal

Wie viel Leben in einem Fluss steckt und die Bedeutung des Umweltschutzes lernte die 6d der Reinoldi-Gesamtschule Dortmund beim Bildungsprojekt „Auf ins Neue Lippetal“ des Lippeverbands in Lünen.  Ausgestattet mit Sieb, Kescher und Schüsseln war so mancher kleine Forscher überrascht, wie Flusskrebse oder Wasserasseln aussehen. Zum Glück hatten alle Gummistiefel an, denn es wurde nass und schlammig. Neben der korrekten Bestimmung der Tiere erfuhren die Kinder auch, was die „Arbeit unter Tage“ war und dass die Lippe der längste Fluss in NRW ist. Für einige war der Ausflug in die Rühenbecke, die als kleiner Bach in die Lippe mündet, der erste Berührungspunkt mit der Natur: „Für viele Kinder gehört es nicht mehr zum Alltag, Zeit in der Natur zu verbringen. Viele verbringen viel Zeit zu Hause vor dem PC und haben das soziale Miteinander verlernt“, bedauert Ilknur Sahtiyan, Klassenleitung. Man sehe am heutigen Tag, wie viel Freude die Kinder daran haben, in der Natur zu sein und selbst etwas erforschen zu dürfen.

Fit für die Schule

Hannahs erster Schultag steht bevor. Sie ist sehr aufgeregt, aber nicht nur sie. Wenn man nachts genau hinhört, sind auch die Buntstifte nervös. Was erwartet sie in der Schule? So gehen Hannah und die Buntstifte am nächsten Tag mit gemischten Gefühlen ins Klassenzimmer. Und dann wird trotz aller Aufregung alles wunderschön. Eine Geschichte, die Hoffnung macht, Ängste nimmt und die Kinder der Kita Westende in Herdecke auf ihre bevorstehende Einschulung vorbereitet. Die Autorin Birgit Ebbert las den Vorschüler:innen heute nicht ihre Geschichte „Buntstifts erster Schultag“ vor, sondern sprach mit den Vorschüler:innen auch über ihre Ängste und Sorgen, ihre Wünsche und  ihre Stärken. Was sie gut können, wissen die 5-Jährigen schon ganz gut: Hangeln, Klettern, Schaukeln, Spielen, Malen und Schwimmen. Was kann man denn dann noch in der Schule lernen? „Englisch“, findet Lukas. „Damit man die Engländer verstehen kann.“

 


Weitere Artikel