23.09.2022 - TalentTage Ruhr Tag 10

Die elektrische Aktivität des Gehirns messen oder einen Lego-Roboter mithilfe von Sensoren steuern

Eine Arztpraxis mal anders: 1 Raum - 1 Erlebnis!

Mal eine Arztpraxis ganz für sich – das hatten heute u.a. die Schüler:innen der Werner-von-Siemens-Hauptschule aus Bochum. In insgesamt fünf Räumen des Ärztlichen Zentrums in Bochum wurden ihnen verschiedene Aufgaben und Disziplinen nähergebracht: unter anderem konnten sie unter dem Mikroskop eine Urinprobe analysieren oder das Pipettieren ausprobieren. Alaa, die das Friedrich-Albert-Lange Berufskolleg in Duisburg besucht, ist ganz konzentriert bei der Sache. Ihre Motivation: „Ich überlege, Medizin zu studieren.“

Im Raum der Neurologie heißt es: Freiwillige vor! Fatime erklärt sich bereit, die elektrische Aktivität ihres Gehirns messen zu lassen. Das passiert durch ein sogenanntes EEG, wofür sie eine Haube aufgesetzt bekommt und dann mit ganz vielen Elektroden verkabelt wird. Arzthelferin Tülin Tan, die den Tag mitorganisiert hat, gibt Fatima grünes Licht: „Alles in Ordnung!“

Lehrerin Cornelia Errante ist zufrieden: „Ich habe schon von einigen das Feedback erhalten, dass ihnen die Veranstaltung und auch die Aufgaben gut gefallen und sie sich vorstellen könnten, in diesem Bereich ein Praktikum zu machen. Und auch diejenigen, die überhaupt keinen Gefallen an einer medizinischen Tätigkeit finden, sind einen Schritt weiter in ihrer Berufsorientierung.“ Im nächsten Jahr möchte sie auf jeden Fall wieder an den TalentTagen Ruhr teilnehmen.

 

Mein Wünsche-Buch – Workshop mit Autorin Birgit Ebbert

Eine ganze Tafel voller Wünsche – das hat Pädagogin und Autorin Birgit Ebbert auch noch nicht erlebt und ist ganz begeistert: „Ihr habt ja tolle Wünsche!“

Gewünscht werden sich von den Schüler:innen der Ferdinand-Hasenclever-Förderschule in Gevelsberg ein Lamborghini, eine Wohnung im Leuchtturm, ein eigenes Kino – aber auch ein Schokoticket, eine Freundin oder dass der Krieg aufhört. Auch Berufswünsche sind dabei, wie YouTuber:in oder Busfahrer:in. „Wünsche und Ziele können motivieren, sich anzustrengen, Rückschläge auszuhalten und notfalls auch wieder von vorne anzufangen“, erklärt Birgit Ebbert. Und so schreiben die Schüler:innen ihre zehn größten Wünsche in das selbstgebastelte Wünschebuch und malen dazu die entsprechenden Bilder. Wie Nikita, der sich ein Aquarium wünscht, oder Sophie, die sich gerne mit Freunden auf dem Schulhof verabreden möchte.

Auch die Lehrer:innen staunen nicht schlecht, als sich einer nach dem anderen vor die Klasse stellt und die eigenen Wünsche vorträgt. „Wir sind stolz auf euch!“, geben sie den Schüler:innen zu verstehen und klatschen bei jeder und jedem laut Beifall.

„Ich wünsche euch, dass all eure Ziele in Erfüllung gehen“, gibt ihnen Birgit Ebbert noch mit auf den Weg, bevor es in die Frühstückspause geht.

Erwecke deinen LEGO Spike-Roboter auf Knopfdruck zum Leben

Robotik ist ein zentraler Bestandteil der Digitalisierung und aus der modernen Produktion nicht mehr wegzudenken. Wie sie funktioniert, haben die Schüler:innen der Gustav-Heinemann-Realschule aus Bottrop heute in einem Workshop erfahren. In einer Veranstaltung von brickobotik probierten sich die 8- und 9-Klässler:innen aus und konstruierten ihren eigenen LEGO® Spike-Roboter. Im Anschluss erweckten sie ihn mit ersten Befehlen zum Leben. „Ich fand es cool, dass ich selbst entscheiden konnte, was der Roboter machen soll“, erzählt der 14-jährige Hakan.

Die Jugendlichen lernten die Basisfunktionen der Hardware und Software kennen, Konzepte der Informatik sowie die Möglichkeiten und Einschränkungen moderner Roboter. Außerdem nutzten sie Abstands-, Farb- und Tastsensoren, mithilfe derer der Roboter beispielsweise Hindernisse oder farbige Linien erkennen kann.

Schulabschluss und dann?

Wie groß der logistische Aufwand ist, um pro Stunde 800 Verpackungen mit Arbeitskleidung zu kommissionieren, erfuhren elf Schüler:innen der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule aus Gladbeck in der Schloemer GmbH. „Es ist schön zu erfahren, wie ein Arbeitsalltag in der Arbeitsschutz- und Industrietechnik aussieht. Richtig imposant!“, meint Felix Mattes, Lehrer. Viele seiner Schüler:innen hätten sich  beruflich noch nicht orientiert, daher seien die TalentTage Ruhr eine gute Möglichkeit, unterschiedliche Berufe kennenzulernen.

„Wir machen alles, was Bekleidungsveredelung betrifft, wie beispielsweise patchen, besticken – einfach alles, was der Kunde sich wünscht. Dabei muss auf die Vorgaben geachtet werden, auf welcher Höhe beispielsweise ein Logo gestickt wird“, erläutert Personalleiterin Klaudia Kulla und führt die Jugendlichen durch die unterschiedlichen Stationen.

 

Im Lager sind Hubwagen im Einsatz, um zu den Paletten ganz unter der Decke zu gelangen. Im Wareneingang kommt gerade ein LKW an. „Hier werden die Paletten rausgeholt, kontrolliert und zugebucht“, erklärt Sandra Zindel, die ihre Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau im 3. Lehrjahr absolviert. Auch wenn man eine Ausbildung im Büro macht, so gehöre es auf jeden Fall dazu, sich auch einmal eine Zeit lang die Arbeit im Lager anzuschauen.

Es gibt unterschiedliche Ausbildungsberufe bei der Schloemer GmbH. Sei es im kaufmännischen Bereich, IT oder Lager. „Uns ist wichtig, dass wir während der Ausbildung die Stärken der Azubis finden, um später zu entscheiden, in welchem Bereich er oder sie arbeiten möchte“, berichtet Kulla.


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