TalentTage Ruhr 2023 - 20. September

Heute bewiesen Schüler:innen Sportsgeist, steuerten einen 40-Tonner und entdeckten ihr Backtalent!

Bist du ein Backtalent?

Wir bestaunen Wenderoboter, Maschinen in Ausbildung und 1.000kg-Kessel. Wo wir sind? Nicht in einer Fabrikhalle, sondern in den Backstuben von MALZERS in Gelsenkirchen, auf der Suche nach dem nächsten Backtalent. Die Rede ist von Brötchenwenderobotern, neuen Maschinen, die noch programmiert werden müssen und Marmeladenkesseln für gefüllte Berliner. Die Schüler:innen der Antonius-Förderschule sind beeindruckt, dass 2.500 Brötchen pro Stunde pro Ofen gebacken oder 10.6000 Berliner pro Stunde übers Frittierförderband laufen: „Das hätte ich nicht gedacht!“

„Die Truppe hat sich sofort gemeldet, als ich gefragt habe, wer mit zum Bäcker möchte“, erzählt ihr Lehrer, Herr van den Berg. Ihm ist es wichtig, den Schüler:innen Veranstaltungen zu ermöglichen, in denen Sie praktisch etwas lernen können. Und so sind sie fleißig am Teigkneten, Brezellegen oder Hefezopfflechten.

Emely ist sich sicher: „Meine Mama wäre stolz auf mich!“ Die Brezel und Hefezöpfe sehen aber auch gut aus – erst recht nach dem Backen, denn dann werden sie noch mit Schokolade überzogen. Und natürlich probiert, ist doch klar.

Arguid fand die ganze Veranstaltung „sehr spannend und voll interessant“, da er vieles vorher noch nie gemacht und gesehen hat. Diana hat vor allem das Selbermachen der Brezel gefallen. „Wir versuchen mit diesen Veranstaltungen Nachwuchs zu finden und für uns zu begeistern“, erklärt Herr Nasse, Ausbildungsleiter bei MALZERS, der gut gelaunt alles rund um den Bäcker:innen- und Verkäufer:innenberuf erzählt und auf jede:n der Schüler:innen auf sympathische Weise eingeht. „Auch Förderschüler:innen möchten wir gerne eine Chance geben, da sie es oft nicht so ganz einfach haben“ und erzählt von einem Jahrespraktikanten, der mittlerweile bei MALZERS angestellt ist. Auch Emely interessiert sich für ein Praktikum: Backtalent gefunden!

Die Welt des Verkehrs

Einmal einen Bus fahren oder hinter dem Steuer eines LKW sitzen – das ist der Traum von vielen Motorbegeisterten. Heute wurde er für 25 Schüler:innen der Justus-von-Liebig Schule in Moers Realität. Im Rahmen der TalentTage Ruhr nahmen sie an der Veranstaltung „Die Welt des Verkehrs“ der FAR Group teil und lernten unter anderem die Berufe LKW- und Busfahrer:in sowie Fahrlehrer:in kennen. Auf dem Übungsplatz durften die 9.-Klässler:innen unter der Anleitung und Aufsicht eines Fahrlehrers eine Runde mit dem Bus und mit dem LKW drehen. Für die etwas Ängstlicheren stand ein LKW-Simulator bereit, auf dem der Schulterblick und das Blinkersetzen vorab geübt werden konnte. Außerdem konnten Interessierte ihr Geschick mit dem Gabelstapler unter Beweis stellen. „Klasse!“, fanden die Jugendlichen, die sich über die praktische Herausforderung freuten. Im Anschluss wurden die Ausbildungsmöglichkeiten der FAR Group vorgestellt.

Das Fazit der Lehrerin Stephanie Geldmacher: „Eine ganz tolle Veranstaltung. Man hat wirklich gemerkt, wie viele Gedanken sich das Unternehmen gemacht hat und wie liebevoll die Mitarbeiter den Schülerinnen und Schülern alles erklärt und gezeigt haben. Gerne wieder.“

Sport verbindet: Inklusiver Sportaktionstag für alle!

Fußball, Basketball, Boccia, Speerwurf, Frisbee, Minigolf und vieles mehr! Die Schüler:innen der Justus von Liebig Schule in Duisburg und der Waldschule Duisburg-Buchholz haben heute Sportsgeist bewiesen! Beim inklusiven Sportsaktionstag von Special Olympics NRW kamen sie gemeinsam ins Schwitzen. Und die Betonung liegt hier auf gemeinsam. Denn Special Olympics ist die weltweit größte Sportorganisation für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung und organsiert Veranstaltungen, bei denen das Miteinander von Sportler:innen mit und ohne geistige Behinderung gefördert werden soll. Dadurch setzt sich der Verein, der dieses Jahr erstmalig an den TalentTagen Ruhr teilnimmt, für erfolgreiche Inklusion ein. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe wurden auf dem Schulhof, im Schulgarten und in der Turnhalle der Waldschule verschiedene Stationen für sportliche Aktivitäten aufgebaut. Und das Konzept geht auf! Die Schüler:innen machen vor, wie Inklusion gelingen kann. Obwohl sie sich gar nicht kennen, von anderen Schulen kommen und ganz unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen, gehen sie offen aufeinander zu, feuern sich gegenseitig an und feiern Erfolge!

Raum-Material-Experiment

Dass alles in der Architektur aus den Grundformen Kreis, Rechteck, Dreieck und Kreis besteht, erfuhren die Schüler:innen der 1.Klasse der Hans-Christian-Andersen Schule (Förderschwerpunkt Sprache) in Castrop-Rauxel. „Heute geht es um die Einführung in die Architektur, dabei basteln wir einfache Murmelbahnen, Labyrinthe und Brücken“, erklärt Dipl. Ing. Ursula Thielemann, Architektin und Schreinerin.

Leopold, 9 Jahre hat sich schon mit Schere, Kleber, Strohhalmen und Holzspießen eingedeckt und möchte eine Murmelbahn bauen. „Die Schwierigkeit ist, dass die einzelnen Teile die richtige Länge haben und zusammenpassen“, erklärt der Schüler. Saloua, 8 Jahre alt, hat ihrer Fantasie ebenfalls freien Lauf gelassen und ein Labyrinth gebaut. „Mir hat es heute sehr viel Spaß gemacht. Ich muss bei meinem Labyrinth darauf achten, dass die Wände nicht umfallen“, weiß die Schüler:in. „In der Architektur wird der Forschungsinstikt gefördert“, erklärt Thielemann und betont dabei den kreativen Aspekt. Denn jede Murmelbahn oder Brücke sehe am Ende völlig anders und einzigartig aus.

„Wir haben schon im letzten Jahr an den TalentTagen Ruhr teilgenommen. Die heutige Veranstaltung holt die Kinder gut ab“, freut sich Pia Da Silva Carvalho, Klassenlehrerin. Dabei habe ihre Klasse manchmal Probleme, sich länger zu konzentrieren und sei oft herausfordernd, aber „alles, was praktisch und handelnd ist“ funktioniere gut. „Man muss auch gucken, wo die Stärken liegen und nicht nur auf die Schwächen schauen“, bestätigt Rosi Uysal, Schuldirektorin, die einen großen Wert auf die Förderung ihrer Schüler:innen legt. „Deswegen machen wir solche Aktionen!“, so Uysal und betont, dass jede:r Schüler:in ein Talent habe, das nur entdeckt werden müsse.

#netzTalente: Reflexionsworkshop

Auch Lehrer:innen haben ihre eigenen Klassentreffen! In der Heilig-Kreuz-Kirche in Gelsenkirchen-Ückendorf fand während der TalentTagen Ruhr der jährliche #netzTalente-Reflexionsworkshop statt. Ziel dieser Veranstaltung war es, ehemaligen Teilnehmer:innen des Fortbildungsangebots die Gelegenheit zu bieten, ihre Erfahrungen zu teilen und neue Ideen zu entwicklen. Das Treffen ermöglichte den Lehrer:innen, über ihre Erfolge und Herausforderungen bei der Umsetzung von #netzTalente-Projekten zu sprechen.

Als Gastredner hielt Said Rezek, Politikwissenschaftler, Anti-Rassismus-Trainer und Journalist, einen Vortrag über Themen wie Medien, Migration und Rassismus. Seine Präsentation lieferte wertvolle Einblicke in die Möglichkeiten, die digitalen und sozialen Kompetenzen in den Klassen zu stärken und die Demokratieförderung über den Unterricht zu festigen.

Das Fortbildungsangebot #netzTalente ist ein Kooperationsprojekt der TalentMetropole Ruhr und der Stiftung Lernen durch Engagement. Die Initiative fördert die digitalen und sozialen Kompetenzen von Schüler:innen über Engagementprojekte, die in den Unterricht eingebunden sind und somit das Bildungssystem weiterentwickeln.

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