09.10.2024 - TalentTage Ruhr: Tag 15

Heute ließen Schüler:innen eine Drohne fliegen, bauten einen Schaltkreis, untersuchten Drogen und trafen entwicklungspolitische Entscheidungen.

Entdecke die Welt der Technik! Die Ausbildungswerkstatt der Zukunft

Eine Berstgrube besichtigen und einen Roboterhund in Aktion erleben – das konnten heute rund 85 Schüler:innen im Rahmen der TalentTage Ruhr. In der Veranstaltung „Entdecke die Welt der Technik“ bei Open Grid Europe (OGE) warfen sie einen Blick in die Ausbildungswerkstatt der Zukunft, besuchten die Wasserstoff- und die IT-Abteilung und lernten aktuelle Technologien kennen.

Besonders gut kamen die praktischen Aufgaben bei den Schüler:innen an: eine Gruppe baute einen Schaltkreis für eine Lampe, eine andere lötete Leuchtdioden auf eine USB-Platine und eine weitere feilte eine Rose aus Metallblechen. „Ich fand es interessant, wie die Bleche geformt wurden; etwas Ähnliches haben wir auch in der Schule gemacht, aber hier war es noch einmal eine ganz neue Erfahrung“, erzählt der 17-jährige Ali. „Außerdem waren die Azubis und Mitarbeiter sehr freundlich und hilfsbereit.“ Edon und Maximilian verlegten eine Stromleitung vom Sicherungskasten bis hin zur Lampe. „Das hat richtig Spaß gemacht!“ Durch die praktischen Erfahrungen erhielten die Jugendlichen erste Einblicke in unterschiedlichste Ausbildungsberufe. Und: „Sie hatten die wunderbare Gelegenheit, durch die TalentTage Ruhr neue Betriebe in Essen kennenzulernen“, finden Frau Weiser und Frau Raab vom Berufskolleg West.

„Darüber hinaus hat die Veranstaltung die Soft Skills unserer Schüler:innen gestärkt, insbesondere im Hinblick auf das Netzwerken mit anderen Jugendlichen und Auszubildenden. Sie haben nun einen ganz neuen Blick auf das Thema Ausbildung gewonnen. Im nächsten Jahr werden wir sicherlich an weiteren Veranstaltungen teilnehmen."

Takeoff mit der Tello Drohne!

Selbst zur Drohnenpilot:innen werden konnten heute 15 Schüler:innen der Robert-Koch-Realschule aus Dortmund. Der Technikkurs nahm im Rahmen der TalentTage Ruhr an einem Workshop der DigitalWerkstatt teil. Unter der Anleitung von Workshopleiterin Aysegül Cinar (24) lernten sie, wie eine Drohne funktioniert, in welchen Bereichen Drohnen heute genutzt werden und welche Gesetze den Einsatz regeln. „Wir sind seit 2022 bei den TalentTagen Ruhr dabei und freuen uns, jedes Jahr neue Kitas und Schulen zu erreichen. Durch die TalentTage haben wir die Möglichkeit, nicht nur Dortmund, sondern das ganze Ruhrgebiet anzusprechen“, erklärte Aysegül Cinar.

Die DJI Tello Drohne, die im Workshop zum Einsatz kam, bietet die perfekte Grundlage für erste Flugversuche. Die Schüler:innen lernten nicht nur die theoretischen Grundlagen, wie etwa den Unterschied zwischen Quadrocoptern und Helikoptern oder warum Drohnen unbemannt fliegen, sondern durften auch selbst programmieren. Über die Tello Edu App programmierten sie ihre Drohnen spielerisch mit der visuellen Programmiersprache Scratch. Lehrer und Technikkursleiter Christof Wolff (47) zeigte sich begeistert: „Super Sache, dieser Drohnen-Workshop! Mein Technik-Kurs beschäftigt sich viel mit Handwerk, Physik und Mathe, wir haben uns letztens mit der Fliegerei beschäftigt und es ist spannend, sich jetzt auch mit Drohnen zu befassen.“ Auch die Schüler:innen hatten sichtlich Spaß: Rayen (16) meinte: „Ich bin schon mal eine Drohne mit einem Controller geflogen, aber das Programmieren gibt einem das Gefühl, die Drohne noch besser kontrollieren zu können.“ 

Zum Abschluss durften die Jugendlichen einen Parcours aufbauen und sich im Wettfliegen messen, was für alle das Highlight des Tages war.

Entwicklungspolitische Entscheidungen verstehen

Große Entscheidungen, viele Akteur:innen, unterschiedliche Meinungen: Entwicklungspolitische Fragestellungen sind meist komplex, eine Lösung zu finden ist meist schwieriger als es zunächst scheint. Wie solche Prozesse ablaufen, konnten 24 Schüler:innen der Theodor-König-Gesamtschule in Duisburg bei einem Planspiel der Junior-Uni Essen selbst erfahren. Dafür schlüpften sie in verschiedene Rollen und vertraten ihre persönlichen Interessen. Die zentrale Fragestellung: Exportorientiert modernisieren oder lieber auf Selbstversorgung zielende „Low-Tech-Policy“ setzen? Als Bürger:innen, Politiker:innen, Unternehmens- oder Medienvertreter brachten sie verschiedene Perspektiven ins Spiel – mit dem Ziel, einen guten Kompromiss für alle Parteien zu finden.

Identität per Knopfdruck: Vom Selbstporträt zum Selbstbild

Filter, Posing, Inszenierung – in den sozialen Medien werden junge Menschen täglich mit unrealistischen Schönheitsidealen konfrontiert und setzen sich dem ständigen Vergleich aus. Doch was macht das mit dem eigenen Selbstbild? Bestimmt heutzutage das Selfie mit seinen Likes, die Followerzahl und der geheimnisvolle Algorithmus darüber, was Jugendliche über sich selbst denken? Die Zehntklässler:innen der Franz-Dinnendahl-Realschule in Essen setzten sich heute intensiv, positiv und vor allen Dingen kreativ mit ihrem Selbstbild auseinander.

An der Folkwang Universität der Künste erprobten sie im Schülerlabor der Künste den Umgang mit Selbstporträts. In einer kurzen Einführung lernten sie verschiedene Möglichkeiten der Inszenierung kennen, um im Anschluss selbst aktiv zu werden. Ausgestattet mit einer professionellen Kamera und Requisiten machten sie an verschiedenen Locations Fotos, wählten das richtige Licht und stimmige Farbhintergründe. Die Jugendlichen fotografierten sich in Kleingruppen gegenseitig und reflektierten im Anschluss, wie sich die Veränderungen des Umfeldes auf die Selbst- und Fremdwahrnehmung auswirken. „Mir hat am besten das Fotografieren gefallen, aber die Veranstaltung hat mir auch insgesamt großen Spaß gemacht“, erzählt die Zehntklässlerin Amerah. Sonja Riemann-Zibner von der Folkwang Universität der Künste freut sich über ihre Teilnahme an den diesjährigen TalentTagen Ruhr und kann sich gut vorstellen, im nächsten Jahr wieder mit dabei zu sein.

Chemie und Biotechnologie zum Anfassen: Drogenanalytik

Dreizehn Zehntklässler:innen der Ernst-Barlach-Gesamtschule aus Dinslaken besuchten heute die Westfälische Hochschule in Recklinghausen. Dort hatten sie die Möglichkeit, durch verschiedene Experimente einen Einblick in das Chemie-Studium zu gewinnen. Angeleitet wurden sie dabei von Studierenden und Prof. Dr. Ingo Tausendfreund. Sie machten eine Labor-Rallye, untersuchten die Inhaltsstoffe von Cola und begleiteten eine Forscherin ins Wasserstoff-Labor. In der "Drogenanalytik" untersuchten die Schüler:innen mithilfe der Massenspektrometrie ein weißes Pulver, das als Methamphetamin identifiziert werden sollte – eine der gefährlichsten synthetischen Betäubungsmittel weltweit. Zunächst erhielten die Schüler:innen eine kurze Einführung in das Thema, bevor sie mit einem Arbeitsblatt, dem Massenspektrometer und dem Chemiewissen von Prof. Dr. Ingo Tausendfreund überprüften, ob es sich bei dem weißen Pulver tatsächlich um die Droge handelte. An diese Stelle können wir auflösen: Nein, natürlich nicht!


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